[Vorweg:]
Die nachfolgend beschriebenen Krankheiten und Hilfemaßnahmen sind nach eigener Recherche und aus eigener Erfahrung heraus entstanden. An diesen zum Teil auch traurigen Erfahrungen lasse ich euch teilhaben.
Sie ersetzen auf keinen Fall den Gang zum Tierarzt oder garantieren Behandlungserfolge!
Frettchen sind wahre Meister im Verbergen von Krankheiten. Bis wir es merken und erfolgreich handeln können, ist es oft schon 5 vor 12.
Tägliches Beobachten und Zeit verbringen ist daher immens wichtig.
Wir sollten das Fress- und Spielverhalten täglich studieren, um auch die kleinsten Veränderungen wahrnehmen zu können.
Körper abtasten, Zähne, Augen, Ohren und Fell anschauen gehören ebenso dazu, wie die regelmässige Gewichtskontrolle.
Guter Tierarzt:
Analdrüsen:
vielmehr die Analbeutel können verstopfen. Dadurch wird beim "Koten" nicht genug Sekret freigesetzt. Das Frettchen hat Schmerzen, bringt sich auf der "Frettchentoilette" in Position und verschwindet nach kurzer Anstrengung unverrichteter Dinge. Es leckt sich häufig am "Hinterteil" und robbt mit dem Anus über den Boden. Verstopfte Drüsen werden vom Tierarzt ausgedrückt. Sollten sich die Drüsen entzünden werden sie durch einen Eingriff entfernt.
Das Entfernen der Drüsen ohne berechtigten Grund (z.B. die Gesunderhaltung oder das Leben des Tieres) ist in Deutschland verboten.
Augen:
Blindheit ist bei Frettchen oft als Konsequenz von Überzüchtung und kommerzieller Vermehrung zu beklagen. Albinos waren früher häufiger davon betroffen. Das fehlende Sehvermögen wird hier durch den Geruchs-,Hör- und Tastsinn kompensiert. Ein Frettchen kann also auch ohne Augenlicht leben. Erblich bedingte Erblindungen, sollten jedoch durch eine verantwortungsvolle Zucht nicht auftreten.
Als Spätfolge vom grauen Star tritt bei älteren Frettchen häufig eine schleichende Erblindung auf.
Unbehandelt können Entzündungen und Verletzungen der Augen zur Erblindung führen.
Kamille (Teebeutel überbrühen und runterkühlen) kann bei Zug (durch Luftströme) Linderung schaffen, ist jedoch bei einer bakteriellen Infektion als Alleinmittel nutzlos.
Haben Frettchen tränende, vereiterte Augen oder kneifen die Äuglein zu, ist der Gang zum Tierarzt Pflicht.
Auch Allergien können zu Augenproblemen beitragen (Streu, Reiniger, Waschmittel, Futter etc.).
Aujeszkyvirus:
ist in rohem Schwein enthalten. Daher BITTE NIEMALS rohes Schweinefleisch verfüttern. Am besten überhaupt nchts mit Schweinefleisch.
Davon betroffene Frettchen sind schlapp, apathisch, fressen nicht. Ein Überleben ist nicht möglich.
Hitze:
gerade im Sommer ist höchste Vorsicht geboten. Direkte Sonneneinstrahlung, Dachgeschosswohnungen etc. sind Hitzefallen! Wenn die Temperaturen 26°C übersteigen, sollten auch Frettchenbesitzer in Alarmbereitschaft sein. Schattige Plätze oder "kühlere" Rückzugsmöglichkeiten sind WICHTIG!
Sollte das Frettchen schlapp und apathisch daliegen, können feuchte, kühle Tücher helfen. Etwas Vitaminpaste und vor allem Wasser sind gute "Ersthelfer" bei Hitzepatienten. Manche Frettchen stehen auch auf Eis aus Geflügelbrühe.
Im Zweifel, bei einem Hitzeschlag- Auto runterkühlen und ab zum Tierarzt.
Schnupfen : Husten : Erkältung :
Schnupfen:
muss nicht gleich "Schnupfen" sein. Da die Wussels ihre Nasen im wahrsten Sinne des Wortes überall hinein stecken müssen und vieles erschnüffeln, kann es häufig zu "Niesattacken" kommen. Ob Staub, Fussel, Erde- hier ist alles möglich.
Auch ein gelegentliches "Abhusten" wird nicht gleich zum Problem.
Sollte das Frettchen jedoch Ausfluss (klar oder gar eitrig) bekommen, kann das durchaus auf eine Entzündung der Nasenschleimhaut oder eine Erkältung hindeuten. Ständiges Niesen, tränende Augen können auch die Folge allergischer Reaktionen sein.
Husten:
kann von einer leichten Erkältung (Bronchitis) kommen. Er kann aber auch Indiz für eine Herzmuskelentzündung oder Herzwürmer sein.
Nicht behandelt, können Entzündungen der Atemwege sogar zur Lungenentzündung (oft tödlich) führen.
Durchfall:
kann verschiedene Ursachen haben. Hier gilt es den Kot zu begutachten. Aussehen, Farbe, Konsistenz und Geruch können schon erste Informationen über die Art der Erkrankung liefern.
Krallen:
sollten in regelmäßigen Abständen geschnitten werden. Hier ist es wichtig, nicht zu viel abzuschneiden. Frettchen empfinden dieses Prozedere oft als unangenehm. Vitaminpaste eignet sich gut, um das Frettchen "ruhig zu stellen".
Bei Frettchen, die im Freien gehalten werden, und über den entsprechenden Auslauf verfügen, ist ein Schneiden der Krallen oft nicht nötig, da sie sich die Krallen "abwetzen".
Wird das "Krallenschneiden" vernachlässigt kann es zu erheblichen Beschwerden führen. Ein ordentliches "Abrollen" der Pfötchen wird nicht mehr möglich. Dies kann zu Problemen der Gelenke und Knochen führen.
Die Krallen können Spröde werden und brechen auf. Dadurch bleibt das Frettchen leichter in Decken, Teppichböden, Pullovern etc. hängen und kann sich bei den Befreiungsversuchen stark verletzen.
Beim Spielen kann es für Mensch und Frettchen unangenehm werden.
Fellwechsel : Haarausfall : Fettschwanz :
Der Fellwechsel ist eine natürliche Begleiterscheinung, die das Frettchen zweimal im Jahr zu bewältigen hat. Im Spätjahr weichen die zarten Unterhaare einer „Unterwolle“, welche den Zweck hat, dass Frettchen im Winter warmzuhalten. Im Frühjahr verliert das Frettchen nun langsam diese Haare. Das Frettchen putzt und leckt sich vermehrt. Es ist hilfreich, das Frettchen während dieser Zeit durch Bürsten zu unterstützen. Malzpaste kann ebenfalls helfen, die Haarbällchen im Darm zu lösen.
Haarausfall kann die verschiedensten Ursachen haben- der Fellwechsel wurde bereits erwähnt. Zusätzlich kann nach einer Kastration der Hormonhaushalt durcheinanderkommen und für einen Haarausfall sorgen. Ernährungsdefizite wie zum Beispiel Vitaminmangel kann eine weitere Ursache für das „Haaren“ sein. Berichten zufolge sind Erkrankungen der Nieren oftmals von starkem Haarausfall begleitet. Auch Zecken, Flöhe und Läuse können einen Juckreiz verursachen, der das Frettchen so zum Kratzen bringt, dass die Haare ausgehen.
Ranz : Dauerranz :
Ranz wird die Paarungszeit bei den Frettchen genannt. Wenn keine züchterischen Ziele verfolgt werden, so sollten die Tiere unbedingt kastriert werden.
Die Rüden werden nervöser und beginnen sich sehr viel mehr zu bewegen. Paarungswillige Fähen werden gesucht und das "Revier" wird mehrfach abgelaufen und markiert. Jeder Stock, Stein, Ast oder Schuh wird vom Rüden markiert. Über alles wird gerobbt. Während dieser Zeit entwickeln die Rüden einen sehr starken Eigengeruch.
Die Vulva der geschlechtsreif gewordenen Fähen beginnt zu schwellen und es wird ein Sekret produziert. Im Normalfall bildet sich nach einiger Zeit die Schwellung wieder zurück (auch nach dem Deckakt).
Oft geht die Schwellung (bei ungedeckten Fähen) nicht zurück, hier spricht man von Hyperöstrogenismus oder auch Dauerranz. Durch die permanente Deckbereitschaft steigt der Östrogenspiegel an. Entzündungen der Vulva und Harnwege sind möglich. Abmagerung und Abgeschlagenheit. Erhöhte Krankheitsanfälligkeit bis zur Bildung von Tumoren können die Folgen sein.
Wenn nicht gezüchtet werden soll, "muss" die Fähe sterilisiert werden.
Ohrmilben:
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Zähne : Zahnstein :
Probleme mit den Zähnen, kommen häufig bei älteren Frettchen vor. Die Fangzähne werden glasig, verfärben sich oder brechen leicht ab. Das gehört zum "Älterwerden" eines Frettchens dazu und stellt normalerweise keine allzu großen Schwierigkeiten da.
Durch hochwertiges Futter, frisches Fleisch und den Verzicht auf zu viel zuckerhaltige Nahrung, kann Karies vorgebeugt werden.
Nach dem Verlust von Zähnen, sollte gerade bei älteren Frettchen auf die Nahrung geachtet werden.
Nicht jeder Tierarzt ist auf die Zahnsteinentfernung bei Frettchen spezialisiert.
Zecken:
können auch dem Frettchen erheblich zusetzen.
Viren und Bakterien werden beim "Biss" der Zecke über deren Speichel übertragen. Das Immunsystem unserer Frettchen kann hier geschwächt werden. Oft kann nur ein Blutbild genauere Hinweise geben.
Es empfiehlt sich gleich nach dem Spazierengehen, dass Frettchen auf Zecken zu durchsuchen. Mit speziellen Pinzetten oder Zangen lassen sich die Zecken herausziehen. Nicht nur im Wald, sondern auch im Garten, oder in Grünanlagen sind Zecken anzutreffen.
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